5. Adventskalendertürchen

Ein bisschen Pilgerlatein

Año Santo Compostelano/Jacobeo – Heiliges Compostelanische Jahr

 

Santiago de Compostela erhielt 1122 von Papst Calixt II. das Privileg, ein eigenes Heiliges Jahr ausrufen zu lassen. So wird, losgelöst vom Annus Sanctus, dem vom Papst ausgerufenen Heiligen Jahr, am Grab des Jakobus ein Heiliges Compostelanisches Jahr gefeiert und zwar immer dann, wenn der Gedenktag des Apostels, der 25. Juli, auf einen Sonntag fällt. In diesen zwölf Monaten wird die Gnadenpforte Puerta del Perdón der Kathedrale geöffnet und der berühmte Weihrauch­kessel Botafumeiro schwingt zu jeder Pilgermesse.

 

 

 

 

 

Camino

 

Camino heißt eigentlich nur Weg und führt de Santiago zum Grab des Apostels Jakobus, Santiago. Der Begriff Camino hat sich allerdings unter Pilgern nicht nur so durchgesetzt, dass er zu einem Synonym für Jakobs­weg geworden ist, sondern ist ihnen zu einem sehr lieben Ausdruck geworden und mir so lieb, dass ich ihn nicht kursiv schreiben möchte.

 

 

Compostela

 

Bereits seit dem 13. Jh. gibt es eine Urkunde, das die abgeschlossene Wall­fahrt nach Santiago de Compostela beglaubigt. Um sie zu erhalten, müssen Pilger anhand der Stempel in ihrem Credencial nachweisen, dass sie die letzten 100 km zu Fuß (200 km zu Pferd oder Fahrrad) zurückgelegt haben.

 

 

 

 

Credencial – der Ausweis der Jakobspilger

 

Ohne ihn gibt es in den Herber­gen kein Bettchen und dann müsst ihr womöglich in einem Stall übernachten und ein Kind gebären und dann beschweren sich die Nachbarn, weil die Engel so laut singen, und  … Bestellen könnt ihr ihn bei einer Jako­bus-Gesell­schaft (z. B. Aachen, Pader­born, Würzburg) … und ein bisschen an ihm schnuppern, denn er riecht nach der großen, weiten Pilgerwelt! Mit dem Credencial weist ihr in Oviedo/Santiago de Compostela eure Wanderung nach, um eine Salvado­rana/Compostela zu bekommen.

 

 

 

Hospital – mehr als eine Herberge

 

Lange bevor Ärztehäuser erfunden wurden, erhielten Pilger in Hospitals meist von Ordensleuten Unterkunft und vor allem Pflege bei Krankheiten und Verletzungen, wurden gespeist, getränkt, aufgepäppelt und für ihren weiteren Weg lauffein gemacht. Die Hospitaleros waren nicht nur Her­bergseltern, son­dern Krankenpfleger, Seelsorger und so etwas wie die guten Geister der Caminos. Dazu gehört/e ganz viel Herzblut, das sich viele ihrer Nachfolger erhalten haben.

 

 

 

Salvadorana – das Krönchen des San-Savador-Pilgers

 

  1. Die Salvadorana ist so etwas wie die Compostela für den Camino de San Salvador. Ihr erhaltet sie am Ende des Caminos in Oviedo in der Pilgerher­berge oder der Kathedrale unter Vorlage des Credencials.

 

 

 

Santiago

 

So heißt der Heilige Jakobus in Spanien.

 

 

 

 

Text: "Camino de San Salvador für Bauchfüßler"

Fotos: Puerta del Perdón, Santiago de Compostela

Camino hinter Los Arcos, Camino Freancés

Steinherz auf dem Camino Francés

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