2. Adventskalendertürchen

Wherever I Lay My Schlafsack

That's My Home

Neben dem Weg selbst, gibt es zwei ganz wichtige Dinge auf den Caminos:

 

Ganz wichtig sind unterwegs die Bars. Hihihi, ich meine natürlich nicht Etablissements, in denen sich Damen mehr oder minder beklei­det und ästhetisch lasziv um Stangen winden: Bar ist der geläufige Ausdruck für alles, wo man bei Hambre y Sed (Hunger und Durst) algo (etwas) comer oder beber (essen/trinken kann.“

 

 

 

Albergues   Herbergen

 

In Vielbettgelegen zu schlafen ist sicher nicht jederpilgerleins Sache, aller­dings habt ihr in Albergues die Möglichkeit, euch mit anderen Pilgern auszutauschen und einen schönen Abend zu verbringen – zumindest bis 22.00 oder 23.00 Uhr, dann heißt es in vielen Herbergen: Licht aus!

 

In vielen Unterkünften erhaltet ihr von den Hospitaleros einen Einmalbezug, um die Matrat­zen abzudecken (oder auf denen aus Plastik nicht anzukleben). Manchmal möchte man sie sich am liebsten in die Ohren stopfen! Nein, ich meine nicht das Geschnarche, denn dafür kann niemand etwas (hier helfen Ohrstöpsel (mit einem Multifunktionstuch halten sie auch) oder einfach der Gedanke: ‚Der schnarcht, der schläft jetzt so schöchrrrrr!‘). Sehr „beliebt“ ist das Knistern mit Plastik- oder Zipp-Beuteln und lauter, mit Stirntaschenlampen illuminierter Tumult am frühen Morgen. Dabei wäre alles so einfach: Kompressionssäcke sind sehr viel geräuschlo­ser, wer zeitig aufbrechen möchte, könnte seine Sachen abends so richten, dass er morgens nicht den ganzen Schlafsaal weckt und – Achtung! – wer sich einen Wecker stellt, sollte sich NICHT die Ohren verpfropfen! – Fragt nicht!

 

 

Private Unterkünfte sind teurer als die öffentliche, was nicht heißt, dass sie komfortabler sind. Ich denke, am Ende liegt die Schönheit einer Herberge nicht in der Ausstattung, sondern hängt davon ab, ob man in ihr fröhliche Stunden mit netten Menschen verbracht hat. Also: Seid nett und fröhlich und macht euch selbst zur wandelnden schönsten Albergue des Weges!

 

 

Einige Herbergen tragen sich auf Spendenbasis. Dazu habe ich in einem spanischen Pilgerführer einen kleinen, schönen Gedanken gefunden:

 

Manchmal denken wir, dass das, was wir tun, ein Tropfen im Meer ist,

 aber dieses Meer wäre weniger ohne diesen Tropfen. Andere Pilger haben es mit ihrer Spende  möglich gemacht, dass du heute hier schlafen kannst,

  tu du das Gleiche für den Pilger, der nach dir kommt!“

 

Text: „Pilgerführer für Bauchfüßler“

Fotos: Pulpo

Albergue San Nicolás, kurz vor Itero, Camino Francés

Albergue Bodenaya, Camino Primitivo -

für mich zwei magische Herbergen