Gesamtanstieg 727 Meter
Gesamtabstieg 554 Meter
Gesamtstrecke 24 km
Ich sag euch, so eine Nacht und man schläft lieber draussen. Zwei Stockbetten aneinander geschoben - kein Problem ... wenn da nicht einer neben einem liegt, der s ah narcht, wie ein Walross. Zuerst war ja auch noch alles gut. Er hatte mir den Rücken zugedreht und ich hatte meine Stöpsel drin und er hielt sich ja auch noch zurück. Mit dem Rücken zu mir, das war wohl seine Leiseschlafseite, auf der er sich auch zunächst noch ganz wohl fühlte. Bis so gegen 4.00 Uhr - dann drehte er sich um und das war ganz eindeutig nicht seine Leiseschlafseite. Er röhrte mir entgegen, dass es mich schier aus dem Bett haute. Na gut, dachte ich, schau, der ist so entspannt und es geht ihm so gut. ... und dann rutschte er langsam aber sicher näher und nähervauf mich zu. So ein bisschen schnarchte er ja wie Thomas. Guck, das ist doch wie daheim!, wollte ich denken, konnte es aber nicht, weil wenn es wie daheim gewesen wäre, hätte ich ihm einen Schbs gegeben und gebeten, dass er bitte ein bisschen leiser weiterschnarcht. Aber ichbwusste, ja noch nicht einmal, in welcher Sprache ich ihm das hätte sagen sollen! Also gut, aufstehen, mal aus Klo musste ich eh und blieb bei der Gelegenheit halt einfachnein bisschen draussen sitzen. Dann wieder zurück ins Bett. Und siehe da: Die Leiseschlafseite hatte ihn wieder... und dabei wollte die uhn gar nicht haben. Er war ihr gegenüber auch sehr höflich und drängte sich ihr nicht auf.... Röööhr! Wieder direkt in mein Ohr.
Das Thema schlafen war für mich damit gegessen. Ich nahm mein Tablet und schlich nach draussen. Dann eben eine Stunde in Ruhe Gedanken sortieren, dachte ich... genau 10 Sekunden lang, denn meinen Rückzug (oder versuchten Rauszug) nahmen nach und nach ganz viele der anderen, um ihre Sachen nach draussen zu schleppen. Damit hatte sich Ruhe und Gedanken auch gegessen.
Ich kapitulierte, holte auch meine Sachen, büsste dabei ein Paar Socken ein (ist aber nicht schlimm, nur wenn ich jetzt noch ein Paar verliere, dann wird es knapp), nahm kir meinen vom Hospitalero geschenkten Joghurt aus dem Kühlschrank und kippte noch ein paar von meinen Nüssen hinein - so grossartig habe ich seit letzter Wochw Sonntag daheim nicht mehr gefrühstückt! Ich hatte sogar Kaffee aus dem Groschenautomaten!
Etwas Gutes hatte die Sache dann doch: Als ich die Herberge verliess, ging gerade hinter den Bergen die Sonne auf. Das war fein. Und ich war frisch und stupfelte so frohgemut vor mich hin.
Von einigen nicht so schönen Abschnitten einmal kurz abgesehen, war das heute echt ein schöner Weg, ganz viel auch durch Wals, vorbei an einem Mandarinenbaum, an dem ich mich beinahe vergriffen hätte (aber wenn sich jeder, der hier vorbeikommt, einmal kurz vergreift, bleibt da ganz schnell nicht mehr viel übrig)(aber verführerisch war es schon), durch wunderschöne Hohlwege, an einem uralte Kloster vorbei, hier und da bergauf, aber nie schlimm, auch mal durch Matsche, aber so sind Waldwege nunmal - es war soooo schön!
In Salas angekommen habe ich mich gleich in die erste Bar gesetzt, in der ganz viele Spanier sassen, weil wo die hingehen, die hier wohnen, da ist es fein. Ein Kaffee, eine Cola, ein belegtes Brötchen (mmmmhmmmmy das war lecker! ) und ich dachte wirklich, dass ich dann weitergehen kann. Hättebich auch gekonnt... wenn sch da nich Wifi-Schilder mir todesmutig vor die Füsse geworfen hätten. Nur mal wieder so ein bisschen hier schreibeb... und die Wäsche waschen... vor allem mein Langarshirt... das weiss ja gar nicht mehr, dass es auch ohne zu stinken sein kann! Und mei Handtuch. Wenn man sich mit so einem Handtuch überveine Woche immer wieder abledert (mit diesen Mikrofaserdingern wäre abtrocknen effektiv der falsche Ausdruck), das aber nie wirklich trocken werden kann, dann ist das in der Lage, Gerüche von sich zu geben, die wollt ihr euch nicht vorstellen. Und meine Laufhose! Die ist unten an den Beinen so dreckig, dass der Matsch vor mir reisaus nimmt, weil er nicht von mir beschmutzt werden möchte!
Wisst ihr, was total klasse ist? Wenn man einen Weg geht, den Bekannte gerade vorher gegangen sind. Da kriegt man genaue Informationen, wo man schlafen kann und wo lieber nicht. Als bin ich dirkt in eine ganz schöne Herberge gegangen, darf für 2,-- mehr ganz allein in zwei Betten schlafen (vielleicht schlafe ich ja erst in dem einen ein bisschen, lege mich dann ins andere, röhre ein bisschen vor mich hin, wechsele dann wieder ins andere und ärgere mich über mich, weil ich da neben so laut schnarche, dass ich hier gar nicht schlafen kann), habe grosse Wäsche gemacht und bin jetztveinfach ein hisschen faul.
Und esse furchtbar viel. Beim Gehen habe ich gar keinen Hunger. Da bin ich auch viel zu viel mit schnaufen beschäftigt. Aber so ein verbummelter Nachmittag... Wie guty dass es hier ganz viele Bars mit noch mehr Essen gibt.
Und habe ich euch schon erzählt, dass ich gar nicht nass geworden bin heute? Das liegt aber nur daran, weil ich hier geblieben bin. Kaum zwei Stunden, nachdem ich in der Herberge angekommen war, fing es wieder an, nicht dolle, aber eben doch nass.
Auch, ich bin richtig froh, dass ich hiergeblieben bin. Das Ehepaar, denen die Herberge gehört, ist so nett!